In einem Radiobeitrag hörte ich ein gutes Zitat von Kafka:
„Es ist sehr gut denkbar, dass die Herrlichkeit des Lebens um jeden und immer in ihrer ganzen Fülle bereit liegt, aber verhängt, in der Tiefe, unsichtbar, sehr weit. Aber sie liegt dort, nicht feindselig, nicht widerwillig, nicht taub. Ruft man sie beim richtigen Wort, beim richtigen Namen, dann kommt sie. Das ist das Wesen der Zauberei, die nicht schafft, sondern ruft.“
Franz Kafka, Tagebuch, Oktober 1921
Dieter Mergel
Der Tagebucheintrag erinnert an ein Gedicht von Eichendorff
Wünschelrute, Joseph von Eichendorff (1788 – 1857)
Schläft ein Lied in allen Dingen
die da träumen fort und fort,
und die Welt hebt an zu singen,
triffst du nur das Zauberwort.